Vier Experten für die Unternehmensnachfolge beim BDS
23. November 2012Am 11. Oktober 2012 fanden sich mehr als 30 Unternehmer in der Delpstr. 5 in Würzburg ein, um sich dort mit einer der wichtigsten Problemstellungen für mittelständische Unternehmer zu widmen: der Unternehmensnachfolge. Eingeladen hatte der BDS gemeinsam mit dem „VUN Verband für Unternehmensnachfolge e.V.“, und als Referenten konnten vier Experten gewonnen werden: Rechtsanwalt Carsten Lexa, LL.M. von der Rechtsanwaltskanzlei Lexa – Kanzlei für Wirtschaftsrecht, Steuerberaterin Dr. Karin Fischer-Böhnlein, Finanzexpertin Claudia Behringer von der MehrWert GmbH und die Unternehmerin Christine Seger von Seger Transporte in Münnerstadt.
Der VUN e.V. ist ein Verband mit Sitz in Hamburg und einer Zweigstelle in Würzburg, der sich zum Ziel gesetzt hat, Unternehmer im Hinblick auf die wichtigen Weichenstellungen bei der erfolgreichen Unternehmensnachfolge zu unterstützen, eine Plattform mit regionalen Ansprechpartnern zu bieten, und für Mitglieder wertvolle Sonderleistungen zur Verfügung zu stellen wie eine 24-Stunden-Hotline und einen notariellen Dokumentenverwaltungsdienst.
Nach einer einleitenden Begrüßung durch Frank Bernard vom BDS leitete Christine Seger den Abend ein, indem Sie kurz den VUN und den örtlichen Repräsentanten – Rechtsanwalt Carsten Lexa, LL.M. – vorstellte. Anschließend stellte Frau Seger psychologische Probleme sowie allgemeine strategische Überlegungen bei der bei der Unternehmensnachfolge dar. Kernthese war, dass eine erfolgreiche Nachfolge sowohl die Interessen des Übergebenden als auch des Nachfolgers berücksichtigen muss – das Ziel muss eine Win/ Win-Situation bei allen Beteiligten sein.
Sodann beleuchtete Rechtsanwalt Carsten Lexa, LL.M. einige rechtliche Besonderheiten, die bei einer Unternehmensnachfolge zu beachten sind. Erfreulicherweise ohne groß in die Tiefe zu gehen und so die Zuhörer zu überfordern zeigte Herr Lexa auf, dass erstaunlich viele Unternehmer und Unternehmerinnen auf die Nachfolgesituation schlecht vorbereitet sind, wenn man nicht nur die Übergabe selbst, sondern auch die erforderlichen Vollmachten, die Testamente, die finanzielle Absicherung, etc. berücksichtigt. Sodann stellt Herr Lexa die Nachteile der gesetzlichen erbrechtlichen Regelungen für
die Unternehmensnachfolge dar, gab wertvolle Tipps für das „Unternehmertestament“ und präsentierte ein „4-Phasen-Modell“, mit dem die Phasen einer Unternehmensnachfolge gemeistert werden können.
Im Anschluss folgte eine Reise durch die steuerlichen Besonderheiten bei der Unternehmensnachfolge durch Steuerberaterin Dr. Karin Fischer-Böhnlein. Frau Fischer-Böhnlein zeigte auf, was bei einem Verkauf auf Seiten von Käufer und Verkäufer wichtig sind und stellte dar, wie man sich eine Verhandlungssituation vorstellen muss. Sodann erläuterte Sie erfreulich kurz und prägnant, welche Besonderheiten bei einem sog. „Asset-Deal“ und bei einem „Share-Deal“ zu beachten sind und worauf die beteiligten Parteien Wert legen werden. Wie erwartet werden konnte sind die steuerlichen Besonderheiten, genauso wie die rechtlichen, kompliziert und erfordern sorgfältige Vorbereitung und Durchführung.
Schließlich gab Claudia Behringer wertvolle Hinweise hinsichtlich zur finanziellen Situation des Übergebenden und des Nachfolgers. Sie konnte darstellen, dass im Rahmen der Unternehmensnachfolge mehr zu beachten ist als nur die Zahlung eines Kaufpreises – Liquidität und Absicherung durch relevante Versicherungen spielen eine wichtige Rolle und erfordern frühzeitige Planung, um alle Möglichkeiten auszuschöpfen.
Das Feedback der Teilnehmer, welches selbstverständlich abgefragt wurde, war eindeutig: Die Veranstaltung war ein Erfolg, weil nicht eine Person versuchte, alle Themenbereiche abzuhandeln, sondern weil vier Experten nur zu dem Teil referierten, in dem sie aufgrund ihres Berufes Erfahrungen vorweisen konnten. So waren die Praxisbeispiele und die Tipps konkret und nachvollziehbar und nicht nur „theoretische Hinweise“.